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DIE LETZTE FAHRT. Das Wagengrab von Essenbach – Ein Schatz der Bronzezeit

Datum:    25.07.24 - 07.01.25

Die archäologische Ausstellung nimmt uns mit auf eine Zeitreise in die späte Bronzezeit, genauer gesagt in die Zeit der Urnenfelderkultur (1300–800 v.Chr.).

Im Mittelpunkt steht ein Wagengrab, das 2011 in Essenbach (Niederbayern) entdeckt wurde. Zu Beginn der Urnenfelderzeit entstand der Brauch, die an der Spitze der Gesellschaft stehenden Machthaber zusammen mit einem prunkvollen vierrädrigen Wagen einzuäschern und zu bestatten. Das Grab und die daraus geborgenen Funde zeigen, dass der „Wagenfahrer“, der im 13. Jahrhundert v. Chr. lebte, eine wichtige politische, wirtschaftliche und religiöse Rolle spielte und Teil eines weit über Europa hinausreichenden Elitenetzwerks war.

Die Ausstellung konzentriert sich auf das Essenbacher Wagengrab und ordnet es in seinen kulturgeschichtlichen Kontext ein. Der Rundgang beginnt mit einer Einführung in die mitteleuropäische Urnenfelderzeit und ihre charakteristischen Bestattungsrituale, zu denen die Verbrennung der Verstorbenen gehört hat. Es werden die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse thematisiert, die eng mit der Bronzemetallurige verbunden waren und zur Entstehung der „Wagenfahrer“-Elite führten. Besonderes Augenmerk liegt auf dem prunkvollen vierrädrigen Wagen, der von zwei Pferden gezogen wurde und eine wichtige Rolle in Repräsentation und Kult der Urnenfelderkultur spielte.

Hochrangige Leihgaben aus dem In- und Ausland veranschaulichen das Aussehen der durch das Feuer des Scheiterhaufens zerstörten Wagen und erläutern die ideellen und technischen Voraussetzungen für ihre Entstehung. Dabei wird auch die Entwicklung von Rad und Wagen betrachtet. Der Fundort des Essenbacher Wagengrabs und die darin enthaltenen Beigaben, wie zum Beispiel ein Set von Bronzegewichten, liefern Hinweise auf die Funktionen, die der Verstorbene zu Lebzeiten in Politik, Wirtschaft und Religion ausgeübt hat. Im letzten Kapitel wird ein Thema behandelt, das uns auch heute beschäftigt: das Ziel der letzten Fahrt. Religiöse Symbolik und Kultgerät, darunter der Goldhut von Ezelsdorf/Buch, ermöglichen es, Rückschlüsse auf die religiösen Vorstellungen der Urnenfelderkultur zu ziehen, in deren Zentrum die Sonne stand. 



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